Lieben, was man tut.

Womit verbringst du deine Zeit?

Was bringt uns dazu, so viel Zeit mit Dingen zu verbringen, die wir nicht lieben?

Wie viele von uns gehen tagtäglich einer Arbeit nach, die sie nicht mögen, die sie vielleicht sogar belastet? Wie viele setzen sich jeden Tag einem Umfeld aus, in dem sie sich nicht wohl fühlen? Wie viele träumen von Veränderung und verharren trotzdem in ihrer Unzufriedenheit? 

71 Prozent der Deutschen sind nicht mit vollem Herzen bei ihrem Job ergab eine Studie des Beratungsunternehmens Gallup, deren Ergebnisse in der ZEIT veröffentlicht wurden. Die FOM Hochschule Frankfurt fand im Rahmen einer weiteren Studie heraus, dass Zwei Drittel aller Beschäftigten in Deutschland unzufrieden sind. Knapp jeder fünfte Arbeitnehmer ist sogar so frustriert, dass er innerlich gekündigt hat. Laut einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts forsa wechseln aber nur die wenigsten. Die meisten Arbeitnehmer arrangieren sich lieber mit dem alten Job. Unterhält man sich mit ihnen, dann gibt es immer sehr viele, sehr nachvollziehbare Gründe für ihre Entscheidung. Trotzdem lässt mich die Frage nicht los, was uns dazu bewegt und wie man Menschen inspirieren kann, ihren beruflichen Wünschen zu folgen.

Ich glaube es gibt zwei wesentliche Dinge, mit denen wir uns selber im Weg stehen:

Das Bedürfnis nach Sicherheit und unser Glaube.
Wir wollen Kontrolle. Wir wollen vorher wissen wie es ausgeht. Wir glauben, dass es richtige und falsche Entscheidungen gibt. Deshalb sammeln wir Informationen und versuchen, uns abzusichern.

Aber es gibt kein Richtig oder Falsch. Und Sicherheit, wie wir sie definieren, ist eine Illusion. Das Leben ist ein ewiger Rhythmus aus Auf’s und Ab’s. Und während wir versuchen, unsere Entscheidungen zu rationalisieren stecken wir fest und entfernen uns immer mehr von unserem eigentlichen Wunsch und den Dingen, die wir lieben.

Und dann ist da noch unser Glaube. Die vielen guten Gründe, warum wir eine Idee nicht weiterverfolgen sollten. Im schlimmsten Fall sogar gleich wieder verwerfen. Oder warum es nicht möglich ist, dass wir einmal getroffene Entscheidungen hinterfragen oder neu entscheiden.

Die Lösung heißt Vertrauen.

Vertrauen in uns selber, in die Welt, in den Rhythmus des Lebens. Dass es nach einem Tief naturbedingt immer wieder hoch geht. Und in unsere Intuition, die viel klüger ist als es unsere Gedanken jemals sein können.
Außerdem lohnt es sich, unseren Glauben zu hinterfragen. Nicht alles, was wir von unseren Eltern, unserer Familie, unseren Freunden oder der Gesellschaft vermittelt bekommen haben ist hilfreich für die selbstbestimmte Gestaltung unseres Lebens. Wenn ich glaube, dass ich nicht gut genug bin, dann werde ich einen gewohnten und sicheren Arbeitsplatz sehr wahrscheinlich niemals für eine neue Stelle aufgeben. Oder wenn ich glaube, dass meine Eltern mich nur lieben, solange ich als Führungskraft Karriere mache, dann werde ich vermutlich niemals meinen Traumberuf als Tauchlehrer verwirklichen.

Wie können wir das ändern?

Indem wir uns auf den Weg machen, unsere EigenArt zu entdecken und uns besser kennenlernen. Unsere Wünsche ernst nehmen. Und uns trauen, vertraute Haltungen, Werte, Gewohnheiten und Gedanken zu hinterfragen.
Dabei kann ein Therapeut, Coach oder Berater helfen, die Perspektive zu wechseln, alte Verhaltensmuster zu verlassen und Veränderungsprozesse anzustoßen. Meditation und Achtsamkeit machen uns aufmerksam für unsere Bedürfnisse und schenken uns mehr Bewusstsein für unsere innere Stimme. Regelmäßige Selbstfürsorge stärkt unseren Selbstwert und unser Selbstvertrauen. Das Einzige, das wir tun müssen, ist, den ersten Schritt zu wagen.

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